Dienstag, 24. Juli 2007

200707 - der schüler berichtet

"Und immer wenn man glaubt, daß es keine Steigerungen mehr gibt - Irrtum. Der heißeste Tag des Jahres ist wieder einmal angesagt und es wurden Wetten angenommen, ob der 40-er in Österreich das erste Mal fällt. Gleich vorweg, das Thermometer hat es in Andau (Bgld.) "nur" bis 39,5 Grad gebracht - war wohl nichts.

Aber was hat das mit Fliegen zu tun ? Viel, denn ich hatte um 11 Uhr einen Flugtermin für einen Soloflug von Vöslau nach Punitz/Güssing. Also wieder mal eine Flugplanung gemacht (mit FL95.de und eigenen Excel-Formular), mit Michael besprochen und diverse Fragen beantwortet als auch Optimierungspotentiale der Eigenkreation entdeckt ("wo ist die Dichtehöhe, warum keine größere Schriftart, wo ist CH" etc.)

Nachdem wir das gemeinsam durchgegangen sind, der übliche Weg zum Flieger (OE-AGA) in den kühlen Hangar - Checks erledigen und ab zur Tankstelle. Dort mind. 15 Minuten in der prallen Sonne warten, bis sich der Tank-LKW wieder entfernt hat (Auffüllen der AVGAS-Reserven). Dann Auftanken und so rasch wie möglich raus aus dem Brutkessel Vöslau. Abflug war aufgrund vorherigen Wartens erst um 11.59 Uhr LT, also in der prallen Mittagshitze ("nur" 34 Grad), der Flieger hatte eine Steigleistung wie ein schwangeres Schwein (war ihm wohl auch heiß), aber zumindest nahm die Temperatur umgekehrt linear zur Höhe ab !! Also ab auf 5500" und westlich der MATZ Wr. Neustadt nach Seebenstein, Pinkafeld, Oberwart nach Punitz. Ein bißchen hat es auch geschaukelt (Thermik), dann einmal rund um den Flugplatz Punitz in 4000" (bloß nicht tiefer gehen) und wieder retour über den Wechsel und Berndorf nach Vöslau. Entsprechend der Halbkreisregel (es hatte ohnehin ein QNH von 1014) Rückflug auf FL 65, also noch kühler als der Hinflug.

Alles in allem hatte der Flug (1:23 Std.) hatte keine nennenswerte Vorfälle, mit Ausnahme, daß es heiß und ziemlich dunstig war und einmal bei Wr. Neustadt von Wien-Info eine Verkehrswarnung bzgl. eines auf gleicher Höhe entgegenkommenden Fliegers kam, bloß der Flieger nie in Sichtweite auftauchte und nach 1 Minute wieder die Entwarnung nachgeschoben wurde - also doch ein UFO ;-))

Eine reine Hitzeschlacht nach dem Motto "so lange wie möglich oben bleiben und erst im wirklichen Endanflug runter." Hat alles funktioniert, Landung, Abstellen und ab auf den Turm (Klimaanlage). Alles Daten nachgetragen und ab unter die kühle Dusche."

170707 - der schüler berichtet

da mein fluglehrer eine woche in belgien war, kommt mein bericht erst heute ins netz - man vergebe mir ;-)

"Der Tag fängt ja gut an, der Wetterbericht verspricht den heißesten Tag des Jahres, 38 Grad sollen es auf jeden Fall werden, lokal eventuell auch mehr ... Um 10 Uhr wird die 30-er Grenze überschritten werden, um 14 Uhr die 35-er und um ca. 16 Uhr haben wir endgültig Backofen-Temperatur erreicht.

Aber was macht man als schlauer Flugschüler, man fängt so früh am Morgen als möglich an - also um 8.30 Uhr in LOAV und Vorbesprechung mit Michael -> endlich die "Vöslau - Heiligenkreuz - Völtendorf - Tour" absolvieren (war 2 mal wegen schlechten Windbedingungen verschoben). Danach die OE-AGS raus aus dem Hangar, Tanken und über die Betriebspiste 13 raus. Nebenbei noch das GPS eingeschaltet (man ist ja neugierig bzgl. der GS) und ab Richtung Heiligenkreuz, Steinhäusl und St. Pölten. Keine nennenswerten Vorkommnisse und keine Flugbewegungen in meiner Flughöhe, auch Wien Info war relativ ruhig, bis auf, daß die OE-AGA mind. 5 mal beim Erstanruf "angelahnt" haben lassen. Der arme Kerl wurde regelrecht ignoriert, aber andere prompt bedient ...

Dann die Schleife über Mr. Mateschitz's neues Spielzeug in Völtendorf und wieder retour Richtung Vöslau. Aus der GS von 55 - 70 kn wurden dann plötzlich 120 - 135 kn, aus Gegenwind wurde massiver Rückenwind. Zusätzlich war's dann auch ganz nett thermisch über dem Wienerwald (rauf untd runter). Also niedriger Direktanflug über Kapelle, Whiskey und Kaserne geplant.
Aber was ist denn das ?? Ich komme nicht und nicht runter von der Höhe, also Gas komplett raus, Klappen auf T/O, aber trotzdem geht fast nichts - der Rückenwind schiebt enorm an. Über Kaserne dann noch Klappen ganz raus und noch immer fast keine Lageänderung.

Also dieser Anflug ist definitiv viel zu hoch, über der Schwelle habe ich immer noch über 500 Fuß Luft unter mir, daher Landung sinnlos. Durchstarten und ab in die Platzrunde C, alles zur Abschlußlandung nochmals einrichten und zweiter Anflug. Aus geringerer Höhe und ohne den "Höhenanschieber" gelingt diese im Handumdrehen, die Maschine wird geschwindigkeitsmäßig über der Piste ausgehungert, quietscht und schwebt anständig zur sanften Landung ein.

Alles danach Routine, Abstellen auf der Abstellfläche, Nachbesprechung im kühlren Turm mit Michael ("alles Roger, keinerlei Beanstandungen", Go-ahead) und ab in die heiße Umgebung des Steinfelder (mittlerweile - 12 Uhr - sind wir bei 32 Grad angelangt)."

Blog-Archiv