Samstag, 24. Februar 2007

OEAGA start nach eigenem

ermessen piste 13, wind 130 grad mit 18 knoten -

ENDLICH, mein erster flug kann beginnen, theorie besprochen hatten wir ja schon genug; aber schön der reihe nach.

angesichts der wettervorhersage haben wir uns entschlossen, unser treffen in LOAV auf 1000 lokalzeit zu verlegen.

punkt 1000 uhr, mein fluglehrer war schon vor ort, ging's, nachdem die erforderlichen unterlagen zur maschine, einer katana dv20, kennzeichen OEAGA gecheckt waren, richtung hangar, um die vorbereitungen zu meinem ersten flug in angriff zu nehmen.

rückblickend gesehen, der check hat länger gedauert als der flug ;-)

wir hatten glück, unsere maschine war die erste im hangar, und wir mussten nicht x flieger ausräumen, um an unsere katana heranzukommen.
wir ließen sie einmal im hangar, da ging kein wind, es war angenehm was die temperaturen betrifft, und machten dort unsere checks;
wussten sie, dass man den ölstand in der katana nur dann korrekt checken kann, wenn man den propeller händisch - das ganze heißt ja nicht umsonst flugsport - x-mal durchdreht bis es blubbert?

die checkliste wurde abgearbeitet, der fluglehrer gab entsprechende kommentare, und die zeit verging im fluge - wir zogen den flieger dann aus dem hangar, und, mit der checkliste in der hand - kaltstart - wurde der motor gestartet - FREUDE [endlich einen schritt näher zum fliegen].

aber vorerst musste die funk-hürde übersprungen werden - mein fluglehrer, von der sorte 'schlag mich, quäl mich, beiß mich, gib mir schmutzige tiernamen' ;-) ließ mich auch gleich den funk durchführen.

zuerst haben wir das im 'trockentraining' geübt, und dann kam meine meldung "vöslau flugplatz, OEAGA" [im nachhinein hat er mir eröffnet, er hat das mit den jungs am turm abgesprochen, die sollten extra langsam sprechen];
leider war der mann am funk dann ein anderer und die antwort war nicht nur nicht die erwartete, sondern auch richtig 'professionell' im sinne einer optimierten staffelung, wie sich auch auf JFK approach zu hören ist, zurückgesprochen.

aber das hatten wir gleich im griff, und ich las " piste 13, qnh 1013, squawk 4013" zurück - aufmerksame leser wissen, ich hatte vor einigen tagen ja die hausaufgabe bekommen, das fliegeralphabet zu lernen.

dass vor dem fliegen aber noch das rollen kam, hat mir mein fluglehrer verschwiegen - das rollen war nämlich das schlimmste heute, dagegen ist fliegen ein kinderspiel.
seitenruder und bremsen sind einmal gewöhnungsbedürftigt, mein fluglehrer hat mich auf das hingewiesen.
anfänglich ist man versucht, im stehen den flieger zu steuern und recht/links zu drehen - aber nach kurzer zeit hatte ich das system im griff; das geheimnis ist, den flieger einfach rollen zu lassen und dann entsprechend zu steuern, und schon rollten wir dahin - guckst du selbst [aufnahme mit casio exilim 5 mega pixels] - die mittellinie hat vorerst nur architektonischen, den rollweg verschönenden charakter ;-)

aber beim ersten mal alles bereits beherrschen würde bedeuten schon rechts, am flugelehrersitz sitzen zu können, und das muss ja nach der ersten stunde nicht gleich der fall sein.

jetzt gab's wieder jede menge checks, aber die gingen schon flotter von der hand; und dann kam meine meldung, "OGA, rollhalt 13, abflugbereit".
"OGA start nach eigenem ermessen piste 13, wind 130 grad mit 18 knoten", rasch zurückgelesen und in die piste gerollt.

ein paar checks noch gemacht - geh bitte, ich wollt eigentlich fliegen und keine checks machen ;-) - vollgas, RECHTES seitenruder, mein fluglehrer hat mich darauf hingewiesen - und schon flog ich, eigentlich überrascht dass der flieger abhob.
die rotationsgeschwindigkeit von 51kt - mein fluglehrer, wie ich schon mitbekommen habe, kulinarischen genüssen jeder art nicht abgeneigt, ist derzeit auf diät, und damit leichtgewichtig - hat den flieger selbst in die luft gebracht.

es ging richtung hornstein. den funk auf wien information hat dann doch mein fluglehrer gemacht, ich war zu 200% mit koordinieren von höhen-, seiten-, und querruder beschäftigt, und all das im zusammenwirken von ladedruck, drehzahl und trimmung - gibt's was schöneres?
aber nach kurzer zeit hatte ich die systeme im griff und der flieger flog in 2000ft einigermaßen stabil dahin.

der rest der zeit wurde damit verbracht, sich ans gerät zu gewöhnen; kurven links/rechts, mehr oder weniger querlage, das konnte ich selbst wählen, und zusammenspiel höhenruder, leistung wurden ausprobiert, mit/ohne klappen geflogen, einfach kennzulernen, wie der flieger reagiert.

theoretisch hatte ich das system als gestandener maschinenbauer mathematisch ja voll im griff, aber wie wir wissen, theorie (auftriebs- und widerstandsbeiwerte, widerstand steigt mit dem quadrat der geschwindigkeit etc.) und praxis klaffen ja oft weit auseinander.
aber alles in allem ging's relativ gut, in den vollkreisen konnte ich die höhe, auch in steileren kurven, +/- 100ft halten - mein fluglehrer schien zufrieden zu sein.

dann ging's richtung vöslau retour - ich meldete uns dann von wien information ab, "OGA, querab ebreichsdorf, squawk 1532, 2000 [ZWO tausend] fuss, verlasse frequenz" und meldete mich auf 118,60 bei vöslau flugplatz.
betriebspiste war wie gehabt die 13 und wir flogen über traiskirchen und november in den queranflug. mit den entsprechenden anweisungen des fluglehrers machte ich den anflug, meldete 'queranflug 13' und bekam 'OGA, landung nach eigenem ermessen 13, wind 130 grad, 20 knoten", also genau auf die nase, was ich aber ehrlich gesagt nicht mehr mitbekommen habe.
ich habe versucht die geschwindigkeit und sinkrate einigermassen kontrolliert zu halten, und schon waren wir gelandet - dann noch wegrollen aus der piste (das seitenruder ist dein freund ;-) - und das war's - reine flugzeit [ich will ja fliegen und nicht blocken] 48 minuten, YEAH.

die vorbesprechung zum theoriekurs um 1300 lokalzeit war dann eine erholung ;-)

Blog-Archiv