Donnerstag, 2. August 2007

dreiecksflug: wolfgang's bericht aus 'erster' hand

Nun ist der Tag gekommen - die letzten Wochen und Monate an Lernen (Theorie) und Erfahrung sammeln (Praxis) münden in der Gesellenprüfung des PPL - dem Dreiecksflug. Zu bewältigen ist ein Solo-Flug mit mind. 250 NM Distanz und zwei Landungen auf Fremdflugplätzen.
Geplant haben wir die Strecke LOAV (Vöslau) - LOLW (Wels) - LOAG (Krems) und retour nach Vöslau. Das Betriebsmittel nennt sich OE-AGA, hört auf den Namen Katana DV 20 (Blog-Leser wissen, daß es ab einer Außentemperatur von 35 Grad auch auf "schwangeres Schwein" hört).
Eine ordentliche Flugplanung vorher und deren Besprechung mit dem Fluglehrer ist das Um und Auf, also Wetterberichte aufgerufen und studiert, einen Flugplan für den ersten Abschnitt nach Wels aufgegeben, Flugzeug gecheckt und betankt, Flugunterlagen sortiert und erreichbar im Cockpit hinterlegt - und dann ist es soweit: Start der Expedition ;-)

Take Off in Vöslau um 12:51 LT (=10:51 UTC) auf RW 13, QNH 1020 und Squawk 4007 und über Echo, Sierra, Tango und Berndorf raus Richtung Völtendorf (erster Ausweich-Flugplatz), und schon bei der Platzrunde B die erste Challenge, Rettungshubschrauber Christopherus meldet die Querung meines Kurses mehr oder minder auf meiner Flughöhe, also den Steigflug etwas beschleunigen und richtungsmäßig strecken und die EC 135 mit mind. 500" quer unter mir vorbeiziehen sehen.
Also am Flugplatz in Vöslau war es fast windstill und die Vorhersage für die Flugstrecke war eigentlich sehr gut ("Wind wird einschlafen"), aber dem war im weiteren Verlauf des Fluges auch nicht nicht ganz so. Die Thermik über dem Wienerwald ist ja hinlänglich bekannt, bloß das windmäßige Gehopse dauert an, mal Seitenwindschläge, dann wieder Gegenwind, aber auch massiver Rückenwind - alles dabei. Von ruhigem Flug kaum eine Rede und einmal hebt es mir auch ordentlich den Hosenboden vom Sitz in den Gurt.
Ansonsten kann ich von dieser Teilstrecke (Vöslau, Völtendorf, Seitenstetten, Sattlett, Wels) nicht viel berichten - gute Sicht in mir sehr bekannter Gegend, kein Verkehr beim Flug in und um meine Reiseflughöhe, vielleicht dies: ein riesen Funkloch nach Übergabe bei Wien Information von 118,52 auf 124,40 Mhz zwischen Ybbs und Steyr (habe tw. nur Fragmente verstanden und eine Nachricht wurde mir sogar von der OE AAZ weitergeleitet). Erhöhte Konzentration war also angesagt, aber wie gesagt, keine Sichtungen und Vorkommnisse. Dann über Sektor Y auf die RW 09 in Wels, kaum Bodenwind, gute Landung (ist ja ausreichend Zeit zur Vorbereitung) und ab in der Turm (Flugplan schließen, Landegebühren 12 EUR entrichten und den nervlich angespannten Fluglehrer über die erfolgreiche Landung informieren).

Kurze Pause und am 14:39 LT weiter nach Krems, Flugstrecke retour über Sektor Y, Sattlett, Seitenstetten, Amstetten und Melk direkt nach Krems. Auch hier keine Vorkommnisse, außer dem bereits oben geschilderten Funkloch. Aber die Wachau bei sonnigem Wetter - ein Traum von oben !! - aber der Meldepunkt Donaubrücke kommt leider sehr rasch, also mit min. 3000" Richtung Flugplatz, Steilabstieg auf die Platzrunde und über die RW 11 landen. Auch mit ein bißchen Seitenwind kein Problem.
Auch hier Landegebühr 8,80 EUR bezahlt und den Fluglehrer über Telefon beruhigt, äääh informiert.

Wieder kurze Pause zum Beine vertreten und den letzten Teilabschnitt (zurück nach Vöslau) in Angriff genommen. Start um 15.57 LT, Ausflug über Kraftwerk Theiss diretissima über Steinhäusl und Heiligenkreuz nach Vöslau. Auch hier bis auf den Wind keine Vorkommnisse, also über Kapelle, Whiskey und Kaserne auf der RW 13 um 16:25 LT gelandet. Flugzeug ab in den Hangar, Flugutensilien zusammenpacken, Fluglehrer informierne und den Dreiecksflug als erledigt abhaken.

Alles in allem ein super Wetter (den Wind vernachlässigen wir, da Outdoor-Sport), ein sehr schöner Flug und eine weitere Erfahrung am Weg zum PPL.

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